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Vor Ort: Bayern
Bayern
Gleichberechtigung im Fokus
Vom Verteilen von Rosen oder anderen kreativen Aufmerksamkeiten über Podiumsdiskussionen und Mitmachaktionen bis zu Kino-Events: Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März finden auch dieses Jahr in allen sieben bayerischen IGBCE-Bezirken wieder vielfältige dezentrale Aktionen statt. Damit verbunden ist das Ziel, Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für das Thema Gleichstellung der Geschlechter zu sensibilisieren und über nach wie vor existierende (Entgelt-)Unterschiede aufzuklären.
„Wir als IGBCE wollen an diesem Tag natürlich auch darauf zurückblicken, was die Frauenbewegung bislang erreicht hat, aber vor allem müssen wir die Chance nutzen, um einmal mehr aufzuzeigen, an welchen Stellen es in unserer Gesellschaft in puncto Gleichstellung der Geschlechter noch Nachholbedarf gibt“, unterstreicht Landesbezirkssekretär Stefan Plenk, im Landesbezirk Bayern unter anderem für Frauen, Diversity und Familien zuständig. Sein Wunsch: „Lasst uns mit den Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben ins Gespräch kommen und uns auf diese Weise lautstark für Geschlechtergerechtigkeit einsetzen. Es ist wichtig, die Unternehmen sowie die Politik zu fordern.“ Denn der Kampf um Gleichberechtigung ist noch lange nicht beendet.
Stefan Plenks Appell: „Informiert euch vor Ort in eurem Bezirk über anstehende Aktionen oder noch besser: Werdet selbst aktiv.“
Nürnberg
Stimmen und Gesichter der Gewerkschaft vor Ort

Diskussion, Austausch, fachlicher Input: Die (stellvertretenden) Vertrauensleutevorsitzenden trafen sich in Nürnberg zur Konferenz.
Foto: Michael Kniess
Sie haben stets ein offenes Ohr für die Sorgen und die Anliegen der Kolleginnen und Kollegen. Sie beantworten ihre Fragen und informieren über die Arbeit der IGBCE. Kurz: Sie tragen zu einer lebendigen gewerkschaftlichen Demokratie bei. Sie sorgen mit dafür, dass gewerkschaftliche Positionen und Werte in dem Mitbestimmungsgremium noch mehr Gewicht haben. Vertrauensleute haben eine Mission: Sie wollen ihren Beitrag leisten, um die Arbeitswelt zu verbessern und sorgen dafür, dass die IGBCE stark in den Betrieben vertreten ist. Nebenbei werben sie gezielt um neue Mitglieder.
Um für ihre Aufgaben in den kommenden Jahren gewappnet zu sein, kamen Ende November knapp fünfzig neu und wiedergewählte Vorsitzende sowie stellvertretende Vorsitzende von Vertrauenskörpern in den Betrieben der bayerischen IGBCE-Bezirke in Nürnberg zu einer Konferenz zusammen. Auf Einladung des Landesbezirks nutzten sie die Gelegenheit zur Diskussion und zum Austausch. Gerd Hammerl, stellvertretender Landesbezirksleiter, zog ein Resümee zum Tarifjahr 2024 und gab einen Ausblick auf die anstehenden Tarifverhandlungen 2025 – angefangen von den Tarifrunden Kunststoff sowie Hohl- und Kristallglas in Bayern bis zur bundesweiten Tarifrunde in der feinkeramischen Industrie.
Michael Porschen, Fachsekretär Vertrauensleute in der IGBCE-Hauptverwaltung, blickte zurück auf das VL-Wahljahr 2024 und informierte die Konferenzteilnehmenden über Möglichkeiten der Mitbestimmung rund um die Konferenzen und den Kongress 2025 und vor allem deren Relevanz. Fachsekretär Oliver Venzke, verantwortlich für das IGBCE-Kompetenzzentrum Bildung, legte den Fokus auf die gewerkschaftliche Bildung im Betrieb. Sein Appell: „Für eine erlebbare Gewerkschaft ist Kommunikation das A und O.“ Und die Vertrauensleute haben dabei als Stimmen und Gesichter der IGBCE eine gewichtige Rolle.
Bayern
Das Maximale erreicht
Beschäftigte in ganz Bayern haben sich lautstark und entschlossen an Aktionen im Rahmen der laufenden Tarifrunde Papier beteiligt. Damit haben sie dazu beigetragen, dass nach langem und zähem Ringen mit der Arbeitgeberseite Ende November vergangenen Jahres doch noch ein akzeptabler Tarifabschluss für die Papier erzeugende Industrie erzielt werden konnte. Aktionen gab es dabei unter anderem bei Flexipack im IGBCE-Bezirk Kelheim, bei Neenah Gessner in Weidach, als Nachtschichtaktionen vor dem Werkstor der Papierfabrik Louisenthal in Gmund am Tegernsee, bei Schöller in Günzach oder bei UPM in Schöngau.
Aus Sicht von Gerd Hammerl, stellvertretender Leiter des IGBCE-Landesbezirks Bayern, ist die Erhöhung der Entgelte um stufenweise insgesamt 5,9 Prozent sowie die Verhandlungsverpflichtung für einen Mitgliederbonus für die Beschäftigten in der bayerischen Papierindustrie ein solides Ergebnis in gerade auch für diese Branche herausfordernden Zeiten.
Einen echten Meilenstein im Zusammenhang mit dem Abschluss sieht Hammerl darin, dass auch für die Kolleginnen und Kollegen in der Papierindustrie der Mitgliedervorteil kommt. Sein ausdrücklicher Dank gilt allen Beschäftigten, die Aktionen in den Betrieben auf die Beine gestellt haben und so den nötigen Druck auf die Arbeitgeberseite mit aufgebaut haben.
Nürnberg/Erbendorf
Wer die Besten (Ideen) will, kommt an Frauen nicht vorbei

Engagierte und lebendige Diskussionen im Bezirk Nürnberg.
Foto: Michael Kniess

Auch im Bezirk Nordostbayern wurden die Themen für die Zukunft bestimmt.
Foto: IGBCE Nürnberg/Florian Köhler
Ein weiterer Höhepunkt der Frauenkonferenz des Bezirks Nürnberg war eine „Talk Time“ mit Marlene Mortler, langjährige CSU-Bundestags- und -Europaabgeordnete, sowie Claudia Belzer, Studiendirektorin im beruflichen Schulwesen und ehrenamtlich engagierte SPD-Kommunalpolitikerin. Das Thema der beiden: Frauen in Politik und Führung. In einem kurzweiligen Gespräch, moderiert von Bezirksleiterin und Bezirksfrauensekretärin Sabrina Emrich und Mandy Rönisch, Vorsitzende des Bezirksfrauenforums, berichteten die beiden Protagonistinnen nicht nur, was sie inspiriert und bewegt hat, politisch aktiv zu werden und über all die Jahre hinweg dranzubleiben.
Als Motivationsschub für die kommenden vier Jahre in Betriebsrats- und Vertrauensleutegremien sowie für die Arbeit in den Betrieben gaben sie den Delegierten zudem ihre Tipps und Rezepte mit auf den Weg, um sich in einem männerdominierten Umfeld nachhaltig durchsetzen zu können. Bei der Bezirksfrauenkonferenz des Bezirks Nordostbayern warb SPD-Landtagsabgeordnete Nicole Bäumler unter anderem für einen weiblicheren Blick auf das Megathema Transformation. Damit diese gelingen könne, brauche es ein Mehr an Beteiligung von Frauen in der Arbeitswelt und in Gewerkschaften.
„Wir wollen mit unseren Stärken nicht nur gesehen und gehört werden, sondern etwas bewirken“, unterstrich Sabrina Emrich. Iris Schopper, stellvertretende Leiterin des IGBCE-Bezirks Nordostbayern und dortige Bezirksfrauensekretärin, betonte: „Netzwerken ist ein entscheidender Schlüssel zu vielem.“ Bestes Beispiel dafür: Kolleginnen aus den nördlichen Bezirken des Landesbezirks (IGBCE-Bezirke Nürnberg, Nordostbayern und Mainfranken) kommen seit 2023 bezirksübergreifend zu gemeinsamen Frauennetzwerktreffen zusammen.
Das Resümee der beiden Bezirksfrauenkonferenzen: Wer die Besten (Ideen) will, kommt an Frauen nicht vorbei.