News
Vor Ort: Nordost
Lausitz
Yasmin Fahimi sagt Unterstützung zu
Auf ihrer Sommertour machte die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi auch einen Stopp in der Lausitz. Auf Einladung der Betriebsräte der LEAG informierte sie sich im Tagebau Welzow und im Kraftwerk Schwarze Pumpe über die aktuellen Herausforderungen der Energiepolitik und die Sorgen und Nöte der Beschäftigten vor Ort.
Die Vertreterinnen und Vertreter der IGBCE Lausitz betonten, dass man den Plan für Jänschwalde schon längst hätte festschreiben müssen, und forderten eine Perspektive für alle Kraftwerksstandorte. Im Zuge der Gespräche wurde deutlich, dass die Lausitzer dafür auf jeden Fall die Unterstützung von Yasmin Fahimi haben.
Dresden
Spatenstich für 2.000 Arbeitsplätze
Mit einem symbolischen Spatenstich ist am Dienstag, 20. August, im „Silicon Saxony“ ein Meilenstein für die Zukunft der deutschen Industrie gesetzt worden: Die European Semiconductor Manufacturing Company (ESMC) GmbH, der europäische Ableger der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Limited, kurz TSMC, baut in Dresden ihr erstes europäisches Halbleiterwerk.
Die hochmoderne Produktionsstätte für Logikchips soll 2027 ihren Betrieb aufnehmen und dann circa 2.000 Arbeitsplätze bieten. TSMC mit Hauptsitz in Taiwan ist der weltweit größte unabhängige Auftragsfertiger für Halbleiterprodukte.
Tarifmeldungen
Bergbau – Romonta: Entgelterhöhung um insgesamt + 350 Euro, 40 Euro Gutscheinkarte/Monat für Mitglieder, insgesamt 2.640 Euro Inflationsausgleichsprämie, für Azubis 1.320 Euro, auf 24 Monate.
Grobkeramik – Steinzeug Keramo: Entgelterhöhung um 175 Euro, Azubis 87,50 Euro, bis zu 2.500 Euro Inflationsausgleichsprämie, für Azubis bis zu 1.250 Euro, auf 24 Monate.
Kunststoff – Deventer: + 150 Euro, auf 12 Monate. Energie – EVG: 1.500 Euro Inflationsausgleichsprämie, 2 Urlaubstage mehr für Gewerkschaftsmitglieder, auf 9 Monate.
Bergbauspezialgesellschaft – Geomin: + 6,15 Prozent, Azubis + 50 Euro, 1.185 Euro Inflationsausgleichsprämie, auf 24 Monate.
Leuna
120 Azubis gestartet
Grünes Licht für 120 junge Kolleginnen und Kollegen, die im August ihre Ausbildung im überbetrieblichen Ausbildungszentrum der Bildungsakademie Leuna begonnen haben. An dem historischen Ort – hier bildeten schon die Leunawerke aus – lernen die Azubis in den kommenden Jahren Dutzende Betriebe sowie unterschiedliche Ausbildungsberufe aus dem Metall-, Elektro- und Chemiebereich kennen.
Die IGBCE Halle-Magdeburg war in der Willkommenswoche vor Ort. In Workshops vermittelte sie den Azubis, wie wichtig es ist, dass sie eine starke Gewerkschaft an ihrer Seite haben.
Berlin
Neu im Landesbezirk
Neu kommt auch Oliver Ehlert, der im Oktober als Trainee im Landesbezirk startet. Willkommen heißt der Landesbezirk außerdem Alan Shekhani (Bezirk Halle-Magdeburg) und Tim Kolax (Bezirk Dresden-Chemnitz). Beide sind seit 1. Juli 2024 Referenten der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) sowie Jugendreferenten im Landesbezirk.
Sachsen
Bergleute unterstützen Demokratie
Die Bergleute aus den Steinkohlerevieren wollen die Demokratie stärken. Aus diesem Grund hat der Verein „Wir stehen hinter dir e. V.“ für zivilgesellschaftliche Demokratieinitiativen in Ostdeutschland Geld gesammelt und gespendet.
Stolze 50.000 Euro kamen auf diese Weise zusammen, die IGBCE-Bezirksleiter Philipp Zirzow als Scheck dem Kulturbüro Sachsen e. V. überreichte. Mit dem gesammelten Geld werden Menschen, Vereine, Initiativen und Institutionen unterstützt, die sich für demokratische Werte, Menschenrechte und eine vielfältige Gesellschaft einsetzen.
Lausitz
Ortsgruppe im Tierpark
Mit großer Begeisterung folgten IGBCE-Mitglieder mit ihren Familien aus unterschiedlichen Betrieben der Einladung der Ortsgruppe Weißwasser zu einem Fest im Tierpark Weißwasser. Besonders bestaunt wurden der Nachwuchs bei den Kamelen und die Erdmännchen. Bei Spiel, Spaß und geselligem Zusammensein wurde einmal mehr deutlich, wie wichtig Ortsgruppen sind, um die Gewerkschaftsarbeit vor Ort erlebbar zu machen.
3 Fragen an …
Stephanie Albrecht-Suliak
Die Landesbezirksleiterin Nordost über den jüngsten Rechtsruck bei den Wahlen in Sachsen und Thüringen.
Was bedeutet der Ausgang der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen für die Gewerkschaftsarbeit?
Die demokratischen Parteien in beiden Bundesländern sind jetzt gefordert, stabile Koalitionen zu bilden. Sachpolitik gehört in den Mittelpunkt. Es geht um nicht weniger als die Zukunft zweier bedeutender Industriebundesländer in Ostdeutschland. Da reicht es auch nicht, mit dem Finger nach Berlin zu zeigen. In Sachsen und Brandenburg muss weiter investiert werden, hier müssen der Strukturwandel und die Energiewende umgesetzt werden. Wir brauchen im Wandel neue gute Industriearbeitsplätze. Dazu müssen die Bildung, das Gesundheitswesen, die Infrastruktur und die Lebensbedingungen in allen Regionen verbessert werden. Beide Bundesländer sind angesichts der Alterung auf Fachkräfte auch aus dem Ausland angewiesen. Das alles erwarten nun die Menschen. Die hohe Wahlbeteiligung zeigt, dass die Wahlberechtigten verstanden haben, wie wichtig diese Wahlen waren.
Und die AfD?
Stabile demokratische Koalitionen heißt auch eine deutliche Abgrenzung von der rechtsextremen AfD. Wer nach rechts Richtung AfD blickt, ist für eine verlässliche Regierungsarbeit nicht geeignet. Das sollte allen Akteuren auch nach den Wahltagen klar sein. Die AfD versucht, gemäßigt zu erscheinen und sich politisch in die bürgerliche Mitte einzuordnen, dabei ist ihre Politik geprägt von Rückschritt, Ausgrenzung und haltlosen Versprechungen. Vor allem aber handelt sie gegen die Interessen der Beschäftigten, verhindert soziale Maßnahmen und torpediert die betriebliche Mitbestimmung – das hat sie in beiden Bundesländern in den vergangenen fünf Jahren gezeigt.
Was ist also zu tun?
Die IGBCE und die Mitgliedsgewerkschaften im DGB stellen sich entschieden gegen die Politik der AfD. Vor allem erwarten wir jetzt aber eine verlässliche und soziale Politik in beiden Bundesländern. Die Herausforderungen sind groß und müssen mit guter Politik auf demokratischem Wege gelöst werden. Alle demokratischen Parteien sind gefordert, dem konsequent Rechnung zu tragen.