Praxis & Wissen

Infografik

Aus Kunststoff wird Kunststoff

Wie steht es eigentlich um den Kunststoff in Deutschland? Wie viel wird produziert, wozu wird er gebraucht, wie und in vielen Mengen wird er wiederwendet und welche Arten von Reycling gibt es?

Kunststoffproduktion*

In Deutschland ging sie zuletzt deutlich zurück, auch weil die Energiekosten gestiegen sind – und weil Recycling wichtiger wird.

Kunststoffverbrauch*

Nur ein Viertel geht in Verpackungen, ein weiteres gutes Viertel wird im Bau gebracht.

Verwertungsquote von Kunststoffverpackungen*

Verpackungen werden so gut wie vollständig wiederverwertet. Das ist schon seit anderthalb Jahrzehnten so.

Verwertung von Kunststoffabfällen und Nebenprodukten*

Bei der energetischen Verwertung werden die Kunststoffe verbrannt. Bei der werkstofflichen Verwertung werden sie zu Granulat gehäckselt und neue Produkte daraus hergestellt. Bei der rohstofflichen Verwertung werden sie in ihre Ursprungs-Bestandteile zerlegt.

Rezyklat in Verpackungen nach Produkt*

In diesen Produkten findet der wiederverwertete Kunststoff Verwendung.

Mechanisches Recycling

Beim mechanischen Recycling werden möglichst saubere und sortenreine Kunststoffe gesammelt, sortiert, gereinigt und zu Granulat weiterverarbeitet. Dieses Granulat wiederum findet Verwendung für die Herstellung neuer Produkte. Das bekannteste Beispiel ist die PET-Flasche. Sie eignet sich gut für das mechanische Recycling, denn sie besteht in der Regel nur aus einem einzigen Kunststoff. Zudem gibt es in ganz Deutschland effektive Sammelsysteme für diese Flaschen. Dank dieser Maßnahmen werden hierzulande schon heute 94 Prozent aller PET-Getränkeflaschen recycelt und in den Kreislauf zurückgeführt.

Beispiele:

  • PET-Flaschen
  • Kunststofffolien

Chemisches Recycling

Beim chemischen Recycling werden Kunststoffabfälle aufbereitet, in dem die chemische Struktur verändert wird. Die Polymerketten werden aufgespalten und und in kohlenwasserstoffreiche Zwischenprodukte oder Sekundärrohstoffe zurückverwandelt. Aus diesen Sekundärrohstoffen, wie Synthesegas, Monomere oder Pyrolyseöl können im Anschluss wiederum neuwertige Kunststoffe in hoher Qualität hergestellt werden. Chemisches Recycling eignet sich für Abfälle, die bislang schwer zu recyceln waren. Es steckt noch in den Anfängen, hat aber riesiges Potenzial. Die Unternehmen planen Milliardeninvestitionen. Es kommt dort zum Einsatz, wo mechanisches Recycling an seine Grenzen stößt.

Beispiele:

  • Matratzen
  • Schaumstoffe
  • Acrylglas
  • Autoscheinwerfer
  • Verbundstoffe

Quellen: Plastics Europe, Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, GVM, Conversio, Umweltbundesamt, Statistisches Bundesamt, bvse, BKV, KRV, VCI, VDMK © Redaktionsbüro Kupilas