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Vor Ort: Westfalen

Marl/Gelsenkirchen

Auf Tour für die Vielfältigkeit

Der Bezirk Gelsenkirchen steht für Vielfältigkeit und Weltoffenheit.

Foto: Christine Wilms

Etwa einen Monat, von Anfang Mai bis Anfang Juni, tourte ein Foodtruck der IGBCE für Vielfältigkeit durch ganz Deutschland. Dabei machte der rollende Imbisswagen auch zweimal halt in Westfalen: Bei der Saint-Gobain Rigips GmbH in Gelsenkirchen und am Chemiepark waren die Beschäftigten eingeladen, rund um das Thema Europa ins Gespräch zu kommen.

Die Atmosphäre sowohl im Chemiepark Marl als auch bei Saint-Gobain Rigips war geprägt von regem Austausch und lebendiger Diskussion. An den Stehtischen rund um den Foodtruck diskutierten die Kolleginnen und Kollegen über eine Vielzahl von Themen, von den Arbeitsbedingungen über politische Entwicklungen bis hin zu Fragen der Einwanderungspolitik und den damals noch anstehenden Europawahlen. Bei beiden Stopps wurde deutlich, dass die Kolleginnen und Kollegen nicht nur über ihre beruflichen Anliegen sprechen wollten, sondern auch ein starkes Interesse an gesellschaftlichen Themen hatten. „Solche Veranstaltungen bieten eine gute Gelegenheit, aktuelle Themen zu besprechen und die Gemeinschaft zu stärken. Mir wurde deutlich, dass die Themen, die die IGBCE bewegen, genauso vielfältig sind wie ihre Mitglieder, die sich über das ganze Land verteilen“, sagte eine der anwesenden Beschäftigten.

Starkes Zeichen gesetzt

Bei bestem Wetter und gutem Essen konnten die Beschäftigten nicht nur ihre Anliegen und Meinungen austauschen, sondern auch ein starkes Zeichen für Solidarität und Demokratie setzen. Michael Bartz, Gewerkschaftssekretär des IGBCE-Bezirks Recklinghausen, der die Veranstaltung in Marl begleitete, betonte: „Die Veranstaltung zeigt, wie wichtig es ist, dass wir miteinander reden und uns austauschen. Die große Beteiligung und die intensiven Diskussionen sind ein deutliches Zeichen dafür, dass unsere Mitglieder aktiv an der Gestaltung ihrer Zukunft mitwirken wollen.“
Ahmet Islekel, Vorsitzender des Vertrauenskörpervorstands des Gemeinschaftsbetriebs Marl, ergänzte: „Es ist beeindruckend zu sehen, wie viele Kolleginnen und Kollegen heute hier sind und sich aktiv einbringen. Das zeigt, dass wir gemeinsam stark sind und unsere Stimme Gewicht hat.“

Gegen offensiven Rechtsruck

Auch Thomas Steinberg, Leiter des Bezirks Gelsenkirchen, zeigte sich nach dem Stopp in seinem Bezirk zufrieden. „Saint-Gobain Rigips steht für Vielfältigkeit und Weltoffenheit. Das zeichnet auch unsere Leute hier aus“, sagte der Bezirksleiter. Aktionen wie diese seien wichtig, um dem „offensiven Rechtsruck in der Gesellschaft entgegenzutreten“, betonte der Gewerkschafter.

Geprägt von regem Austausch und lebendiger Diskussion: die Atmosphäre in Marl.

Foto: Cihat Koymali

Krakau

Erinnern und verstehen

Erlebte eindrucksvolle Tage in Polen: Bezirksjugendausschuss Gelsenkirchen.

Foto: Bezirk Gelsenkirchen

Die Bildungsfahrt des Bezirksjugendausschusses der IGBCE Gelsenkirchen nach Krakau hat bei den zwanzig Teilnehmenden Eindruck hinterlassen. Die Reise bot ihnen eine intensive Mischung aus historischer Bildung, kultureller Entdeckung und gemeinschaftlichem Erleben.

Die Teilnehmenden starteten mit der Erkundung der geschichtsträchtigen Stadt Krakau. Der Besuch des ehemaligen jüdischen Gettos, das während der deutschen Besatzung errichtet wurde, führte ihnen die Schrecken der Vergangenheit vor Augen. Die Überreste der Gettomauer und die Gedenkstätten erinnerten eindringlich an das Leid, das die jüdische Bevölkerung während des Zweiten Weltkriegs erleiden musste.

Es folgte der Besuch des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. „Das war für alle eine emotionale Herausforderung“, erinnert sich die Vorsitzende des Bezirksjugendausschusses (BJA), Alina Muth. Andächtig ging die Gruppe durch die Baracken und über das Gelände des Lagers, während sie den Ausführungen des Guides lauschte. Die unfassbaren Gräueltaten, die hier begangen wurden, und die grausame Effizienz des NS-Vernichtungsapparats hinterließen tiefe Spuren. „Man kann es sich einfach nicht vorstellen, bis man selbst hier steht“, sagt Alina Muth. Es sei unser aller Pflicht, die Erinnerung wachzuhalten und daraus zu lernen. „Der Kampf gegen rechts ist wichtiger denn je. Wir dürfen niemals zulassen, dass sich solche Verbrechen wiederholen.“

Zum Abschluss kehrte die Gruppe zurück ins pulsierende Krakau. Während eines Stadtrundgangs entdeckte sie die mittelalterliche Altstadt und das alte Universitätsviertel, besuchte die beeindruckende Marienkirche und wanderte durch historische Gassen. Dennis Erbe, stellvertretender BJA-Vorsitzender, bemerkte begeistert: „Die Geschichte ist hier so lebendig, man spürt sie förmlich an jeder Ecke.“

Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch des Wawel-Hügels mit seiner Kathedrale und dem Königsschloss. Der Wawel-Hügel ist ein Symbol polnischer Geschichte und Identität. Zum Abschluss erlebten die Teilnehmenden ein Klezmer-Konzert, das die traditionelle jüdische Musik lebendig ­werden ließ.

Bochum

Neu im Landesbezirk

Der Landesbezirk Westfalen begrüßt seine beiden neuen Gewerkschaftssekretäre Karim Nefissi und Manuel Rendla. Die beiden haben zum 1. Juni 2024 angefangen.

Foto: privat

Karim Nefissi ist in seiner Funktion mit dem gesamten Tarifbereich betraut. In die Zuständigkeit des 34-Jährigen fällt damit auch die Koordination innerhalb der Chemie- und Papierindustrie, die Verhandlung und Genehmigung von Tariföffnungsklauseln, das Tarifrecht und die Registrierung von Tarifverträgen, die Themen Schwerbehindertenvertretungen und Öffentlichkeitsarbeit. Karim Nefissi folgt auf Jörg Esser, der seinen Ruhestand angetreten hat. Karim Nefissi ist seit 2019 hauptamtlich bei der IGBCE und war zuletzt im Bezirk ­Gelsenkirchen tätig.

Foto: privat

Manuel Rendla ist im Landesbezirk für den Fachbereich Demografie und Gute Arbeit zuständig. Dazu gehören auch die Themen Schichtplangestaltung, Eingruppierungsfragen, Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI), Frauen­arbeit und Werkfeuerwehren. Hauptamtlich ist Manuel Rendla seit 2010 für die IGBCE tätig. Zuletzt war der 35-Jährige in der Hauptverwaltung der IGBCE in Hannover in der Abteilung Moderne Organisation eingesetzt. Davor war Manuel Rendla im Bezirk ­Düsseldorf tätig.