News
Vor Ort: Baden-Württemberg
Ladenburg/Waldkirch/Bammental
Gute Gespräche bei Currywurst und Pommes
Im südbadischen Waldkirch stoppte das Mobil bei Weener Plastics. „Wir haben knapp die Hälfte unserer siebzig Beschäftigten erreicht“, bedankt sich Ralf Göbel, Betriebsratsvorsitzender bei dem Verpackungsunternehmen. Auch ihm war es wichtig, sich kompromisslos gegen Rechtspopulismus und -extremismus zu positionieren, denn: „In unserem Betrieb bringt sicherlich die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Migrationshintergrund mit.“
Stuttgart
Start der Papier-Tarifrunde
Ende Juni startete die baden-württembergische IGBCE-Tarifkommission den Auftakt zur Papier-Tarifrunde. Als stärkster Papierbereich auf Bundesebene (mehr als 9.000 von mehr als 40.000 Beschäftigten arbeiten im Landesbezirk) ist die Marschrichtung klar: „Mehr Geld und vor allem eine Wertschätzung für Mitglieder – oder eben eine Besserstellung für Mitglieder gegenüber Nichtmitgliedern“, formuliert sie Frank Heßler, Verhandlungsführer und stellvertretender Landesbezirksleiter. Die Mitglieder, etwa von Essity, Koehler, Sappi, Munksjö oder Glatfelter, wüssten, dass die Chemie-Tarifrunde mit einem Mitgliedervorteil nun eine Steilvorlage für die Papier-Sozialpartner sei. Am 20. August wird die Tarifforderung final beschlossen.
Schwäbisch Gmünd
Schleich: Unternehmen stößt auf harten Widerstand
Damit konfrontierte Ende Mai die Geschäftsleitung ihre rund 250 Beschäftigten – und gewährte dabei dem Betriebsrat einen zeitlichen Vorlauf von anderthalb Stunden. Zudem soll in Prag eine Shared-Service-Einheit Aufgaben wie Finanzfunktionen und Kundenservice übernehmen. „Die komplette Belegschaft sieht sich vor die Wahl gestellt, entweder in ein fremdes Land zu ziehen oder in der teuersten Stadt Deutschlands, in München, leben zu müssen“, kommentiert Gewerkschaftssekretär Markus Wimmer. Nur für die Beschäftigten in der Logistik gibt Schleich an, diese „an einen externen Logistikpartner übergeben“ zu wollen mit dem Ziel, dass diese Beschäftigten „Übernahmeangebote durch den neuen Logistikpartner erhalten“. Mit diesem Vorgehen oder gar den Plänen zeigen sich Gewerkschaft und Betriebsrat nicht einverstanden und haben Rechtsanwälte eingeschaltet. Die Informationen an Betriebsrat und Gewerkschaft flossen bis Mitte Juli – Redaktionsschluss dieser Ausgabe – nur zögerlich und spärlich. „Mein Eindruck ist, dass sich das Unternehmen fragt, weshalb der Betriebsrat überhaupt noch weitere Informationen benötigt, da die Entscheidung doch sowieso gefallen sei“, spekuliert Markus Wimmer. Die Gewerkschaft werde alles in ihrer Macht Stehende tun, um Arbeitsplätze in Schwäbisch Gmünd zu halten.
Mannheim
Standortjubiläum bei Unilever
Vedran Kahrimanovic, Betriebsratsvorsitzender bei Unilever Mannheim, blickt auf ein erfolgreiches „Familie- & Freunde-Fest“ anlässlich des 125-jährigen Bestehens des Standorts zurück. Die rund 250 Beschäftigten durften jeweils vier Personen mitbringen, für die an einem Samstagnachmittag Ende Juni einiges geboten wurde – unter anderem Livemusik und eine Hüpfburg sowie Kinderschminken. „Von den Essity-Vertrauensleuten erhielten wir deren Popcornmaschine, mit der auch wir als Betriebsrat die Besucherinnen und Besucher glücklich machten“, so Kahrimanovic.
Möglich war es auch, die Herstell- und Logistikprozesse zu besichtigen. „Unser Produktionsvolumen wird zunehmen“, sieht der Betriebsrat weiter positive Signale für die Zukunft und begrüßt dabei ausdrücklich die laufenden Prozesse zur Digitalisierung. „So können wir als Betriebsrat über eine interne App auch die Beschäftigten ohne E-Mail-Account erreichen und unsere Informationen sozusagen per digitalem schwarzen Brett allen zur Verfügung stellen.“