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Vor Ort: Baden-Württemberg

Ladenburg/Waldkirch/Bammental

Gute Gespräche bei Currywurst und Pommes

Gute Gespräche am Foodtruck bei ICL/BK Giulini.

Foto: Steffen Seuthe

Der Foodtruck der IGBCE, der mehrere Wochen lang Betriebe in ganz Deutschland anfuhr, um mit Beschäftigten zum Thema Europa ins Gespräch zu kommen, machte auch im Landesbezirk Station.
Auf dem Kundenparkplatz vor dem Verwaltungsgebäude hielt der Truck bei BK Giulini. „Nicht nur uns hat es gefallen, auch die Kolleginnen und Kollegen, die vorbeigeschaut haben, hatten Spaß. Und die Currywurst mit Pommes kam auch gut an. Muss ja – wenn die Wurst von einem Berliner Foodtruck stammt“, lobt Vertrauensleutevorsitzende Marcelline Hettinger. Trotz der bei BK Giulini üblichen Zwölf-Stunden-Schichten freute sich Frank Heßler, stellvertretender Landesbezirksleiter, dass sich die Beschäftigten für das Angebot viel Zeit nahmen. „Wir konnten gute und erfolgreiche Gespräche führen, Menschen motivieren sowie Rede und Antwort stehen. Das nicht nur zur Vielfältigkeit der IGBCE, unserer Mitgliedschaft und Gesellschaft, sondern auch mit klarem Bezug gegen die AfD.“

Der IGBCE-Truck hält bei Mauser in Bammental.

Foto: Steffen Seuthe

Im südbadischen Waldkirch stoppte das Mobil bei Weener Plastics. „Wir haben knapp die Hälfte unserer siebzig Beschäftigten erreicht“, bedankt sich Ralf Göbel, Betriebsratsvorsitzender bei dem Verpackungsunternehmen. Auch ihm war es wichtig, sich kompromisslos gegen Rechtspopulismus und -extremismus zu positionieren, denn: „In unserem Betrieb bringt sicherlich die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Migrationshintergrund mit.“

Stuttgart

Start der Papier-Tarifrunde

Stark in der Region: die Papierfabrik Koehler in Oberkirch.

Foto: Koehler Paper

Ende Juni startete die baden-württembergische IGBCE-Tarifkommission den Auftakt zur Papier-Tarifrunde. Als stärkster Papierbereich auf Bundesebene (mehr als 9.000 von mehr als 40.000 Beschäftigten arbeiten im Landesbezirk) ist die Marschrichtung klar: „Mehr Geld und vor allem eine Wertschätzung für Mitglieder – oder eben eine Besserstellung für Mitglieder gegenüber Nichtmitgliedern“, formuliert sie Frank Heßler, Verhandlungsführer und stellvertretender Landesbezirksleiter. Die Mitglieder, etwa von Essity, Koehler, Sappi, Munksjö oder Glatfelter, wüssten, dass die Chemie-Tarifrunde mit einem Mitgliedervorteil nun eine Steilvorlage für die Papier-Sozialpartner sei. Am 20. August wird die Tarifforderung final beschlossen.

Schwäbisch Gmünd

Schleich: Unternehmen stößt auf harten Widerstand

Ein Schock für die Schleich-Beschäftigten, kurz vor dem 90-jährigen Unternehmensjubiläum des traditionsreichen Standorts Schwäbisch Gmünd: Zum 1. Januar 2025 soll München neuer Hauptsitz des Spielwarenherstellers werden.

Eine Woche nach Bekanntgabe der Pläne zogen Schleich-Beschäftigte vor das Tor.

Foto: David Deininger

Eine Woche nach Bekanntgabe der Pläne zogen Schleich-Beschäftigte vor das Tor.

Foto: David Deininger

Damit konfrontierte Ende Mai die Geschäftsleitung ihre rund 250 Beschäftigten – und gewährte dabei dem Betriebsrat einen zeitlichen Vorlauf von anderthalb Stunden. Zudem soll in Prag eine Shared-­Service-­Einheit Aufgaben wie Finanzfunktionen und Kundenservice übernehmen. „Die komplette Belegschaft sieht sich vor die Wahl gestellt, entweder in ein fremdes Land zu ziehen oder in der teuersten Stadt Deutschlands, in München, leben zu müssen“, kommentiert Gewerkschaftssekretär Markus Wimmer. Nur für die Beschäftigten in der Logistik gibt Schleich an, diese „an einen externen Logistikpartner übergeben“ zu wollen mit dem Ziel, dass diese Beschäftigten „Übernahme­angebote durch den neuen Logistikpartner erhalten“. Mit diesem Vorgehen oder gar den Plänen zeigen sich Gewerkschaft und Betriebsrat nicht einverstanden und haben Rechtsanwälte eingeschaltet. Die Informationen an Betriebsrat und Gewerkschaft flossen bis Mitte Juli – Redaktionsschluss dieser Ausgabe – nur zögerlich und spärlich. „Mein Eindruck ist, dass sich das Unternehmen fragt, weshalb der Betriebsrat überhaupt noch weitere Informationen benötigt, da die Entscheidung doch sowieso gefallen sei“, spekuliert Markus Wimmer. Die Gewerkschaft werde alles in ihrer Macht Stehende tun, um Arbeitsplätze in Schwäbisch Gmünd zu halten.

Mannheim

Standortjubiläum bei Unilever

Viel los beim „Familie- & Freunde-Fest“.

Foto: Camilla Peters

Vedran Kahrimanovic, Betriebsratsvorsitzender bei Unilever Mannheim, blickt auf ein erfolgreiches „Familie- & Freunde-Fest“ anlässlich des 125-jährigen Bestehens des Standorts zurück. Die rund 250 Beschäftigten durften jeweils vier Personen mitbringen, für die an einem Samstagnachmittag Ende Juni einiges geboten wurde – unter anderem Livemusik und eine Hüpfburg sowie Kinderschminken. „Von den Essity-­Vertrauens­leuten erhielten wir deren Popcornmaschine, mit der auch wir als Betriebsrat die Besucherinnen und Besucher glücklich machten“, so Kahrimanovic.
Möglich war es auch, die Herstell- und Logistikprozesse zu besichtigen. „Unser Produktionsvolumen wird zunehmen“, sieht der Betriebsrat weiter positive Signale für die Zukunft und begrüßt dabei ausdrücklich die laufenden Prozesse zur Digitalisierung. „So können wir als Betriebsrat über eine interne App auch die Beschäftigten ohne E-Mail-­Account erreichen und unsere Informationen sozusagen per digitalem schwarzen Brett allen zur Verfügung stellen.“