Der 1. Mai im Landesbezirk
Auf den Straßen für mehr Lohn, mehr Freizeit und mehr Sicherheit – darum ging es beim diesjährigen 1. Mai. DGB-Bezirksvorsitzende Susanne Wingertszahn sieht die Gewerkschaften im Aufwind.
Der Tag der Arbeit 2024 stand auch in Rheinland-Pfalz und im Saarland unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“. Insgesamt beteiligten sich 12.050 Menschen an 19 Veranstaltungen. Die zentrale Veranstaltung des DGB-Bezirks Rheinland-Pfalz/Saarland fand in diesem Jahr am Nachmittag in Mainz mit einer Kundgebung auf dem Liebfrauenplatz statt. Zuvor war ein Demonstrationszug vom DGB-Haus in der Kaiserstraße durch die Innenstadt bis zum Kundgebungsort gezogen.
Susanne Wingertszahn, Vorsitzende des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland, zusammen mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer Hauptrednerin in Mainz, freute sich über die gut besuchten Veranstaltungen und sah die Gewerkschaften gewappnet für die Zukunft: „Die Gewerkschaften zählen Eintritte wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Das gibt uns Rückenwind. Es bestätigt uns darin, dass wir die passenden Antworten für die Probleme unserer Zeit haben“, sagte Wingertszahn.
In Zeiten der Krisen bräuchten Menschen Sicherheit in Job und Alltag. Dazu gehöre auch ein Lohn, der zum Leben reiche, sowie Arbeitszeiten, die zum Leben passten. „All das erreichen die Gewerkschaften mit guten Tarifabschlüssen – und das kommt bei der Bevölkerung an“, so die Gewerkschafterin. „Tarife bedeuten mehr Lohn, mehr Freizeit und mehr Sicherheit. Nur leider trifft dieser Schutz nur noch auf die Hälfte der Beschäftigten zu“, mahnte die DGB-Bezirksvorsitzende. Es müsse aufhören, dass sich Betriebe und Unternehmen aus der Verantwortung stählen, und es müsse anfangen, dass sich auch neue Branchen und Betriebe zu Tarifverträgen bekennten. Neben den positiven Auswirkungen für jede und jeden Einzelnen gebe es auch einen gesamtgesellschaftlichen Effekt: „Tarifverträge lassen die Schere zwischen Arm und Reich nicht weiter auseinanderklaffen. Das stärkt den Zusammenhalt und damit unsere Demokratie“, betonte Wingertszahn.
Antidemokratischen Bestrebungen – auch das sei Teil der Gewerkschafts-DNA – müsse man sich entgegenstellen. „In diesem Jahr sind Kommunal- und Europawahlen. Die Gewerkschaften rufen alle Wahlberechtigten auf, von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen und die demokratischen Kräfte zu unterstützen“, forderte Wingertszahn dazu auf, wählen zu gehen.
Auch die IGBCE war bei den 1.-Mai-Veranstaltungen gut vertreten: Der Bezirk Mittelrhein beispielsweise verband die laufende Chemie-Tarifrunde mit einer Fingerfarbenaktion, die ebenfalls unter dem 1.-Mai-Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ stand.