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Vor Ort: Rheinland-Pfalz/Saarland

Frankenthal

Chemie-Tarifrunde Rheinland-Pfalz ohne Ergebnis

Die Streiks in Augsburg und Weiden haben zu einem starken Tarifabschluss bei Synlab MVZ geführt.

Foto: Marcel Hasübert

Die Tarifverhandlung für die rund 69.000 Beschäftigten der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Rheinland-Pfalz endete ergebnislos. IGBCE-Verhandlungsführer und Landesbezirksleiter Roland Strasser wies die Vorstellungen der Arbeitgeberseite von einer Nullrunde entschieden zurück: „Die Chemiearbeitgeber fordern, dass wir uns in dieser Tarifrunde auf die Realitäten besinnen. Genau das tun wir“, konterte Strasser. „Denn die Realität wird sein, dass viele Unternehmen auch 2024 wieder ihr Dividendenfüllhorn ausschütten werden. Um dann aber den Beschäftigten, die dies alles überhaupt erst tagtäglich erarbeiten, zu sagen: Für euch ist kein Geld da das ist realitätsfern, respektlos und sorgte in der Tarifkommission für ziemliche Empörung.“

Foto: Marcel Hasübert

Für Entrüstung sorgte auch der Umstand, dass die Arbeitgeber überhaupt keinen Nachholbedarf sehen. Sie bestehen vielmehr darauf, dass der vergangene Tarifabschluss mit Inflationsausgleichsprämie dafür gesorgt habe, die massiven Preissteigerungen über die Laufzeit von 20 Monaten auszugleichen. „Das war aber eben nicht von Dauer. Die Wirkung der Prämien war zeitlich begrenzt“, konterte Strasser.

Der Verhandlungsführer verwies darauf, dass mehr Geld in den Taschen der Beschäftigten helfe, den Binnenkonsum zu stabilisieren und das Wirtschaftswachstum zu fördern. „Reallohnverluste in dieser Leitindustrie können und werden wir nicht akzeptieren“, machte er deutlich und ergänzte, dass derzeit nur wenige Unternehmen von Öffnungsklauseln aus wirtschaftlicher Not Gebrauch machten. „Eine existenzielle Krise sieht anders aus.

Neben mehr Geld will die IGBCE tarifliche Vorteile für Gewerkschaftsmitglieder durchsetzen. „Ohne den Einsatz der organisierten Kolleginnen und Kollegen hätte der Arbeitgeberverband keinen Ansprechpartner in Tarifverhandlungen und bei sich vor Ort keine gut organisierten Mitbestimmungsstrukturen, die aktuell notwendige Veränderungsprozesse auch auf der Beschäftigtenseite mitgestalten. Somit ist der Mitgliederbonus ganz klar von Vorteil für die Arbeitgeber“, kommentierte Ramon Jüngling, Betriebsratsvorsitzender bei Sun Chemical Colors & Effects und Mitglied der Tarifkommission.

Teil drei der Forderung umfasst ein Update des 1987 abgeschlossenen Bundesentgelttarifvertrags (BETV).

Aktuelle Infos zur Tarifrunde unter: chemie2024.de

Die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter wissen um ihre guten Argumente für die laufende Chemie-Tarifrunde

Fotos: Marcel Hasübert

Wirges

Erfolgreicher Seniorentag

Foto: Godehard Juraschek

Nach einer langen Corona-bedingten Zwangspause freute sich der Bezirk Mittelrhein, wieder zum Seniorentag einladen zu können. Und mit knapp 200 Gästen war die Freude nicht nur auf der Seite der Hauptamtlichen. Gute Resonanz fand die Veranstaltung auch, da der Seniorenarbeitskreis Linz / Bad Hönningen das Event mit einer vorherigen Besichtigung des Glasflaschenherstellers Verallia verband.

Die erste Beigeordnete der Stadt, Sylvia Bijjou-Schwickert, vertrat den kurzfristig erkrankten Stadtbürgermeister Markus Schlotter. Bijjou-Schwickert lobte die Gewerkschaft dafür, die Tradition des Seniorentags in Wirges nach der Pandemie weiterzuführen. Mittelrheins IGBCE-Bezirksleiter Hans-Joachim Gerloff (rundes Bild) knüpfte in seiner Rede daran an und erinnerte an den Kollegen Karl Werner Bierbrauer, „der leider Ende Januar verstarb. Er hat maßgeblich dafür gekämpft, dass wir diese Tradition heute fortsetzen.“

Sebastian Hebeisen, DGB-Geschäftsführer der Region Ko­blenz, hob in seiner Rede die Bedeutung der Europawahl hervor. Er warnte vor dem Erstarken rechter Parteien in Deutschland, wie es schon einmal der Fall war.

Insgesamt blicken Bezirksleiter Hans-Joachim Gerloff und sein Team auf eine erfolgreiche Veranstaltung zurück, die sich 2026 wiederholen wird. Gerloff warb dafür, die Seniorenarbeit der IGBCE im Bezirk Mittelrhein und auf Landesbezirksebene weiterhin aktiv zu gestalten und betonte: „Dafür braucht es aktive und engagierte Kolleginnen und Kollegen.“

Betriebsbesichtigung, Aktionen, Geselligkeit: Zum Seniorentag im westerwäldischen Wirges kamen rund 200 Gäste.

Fotos: Godehard Juraschek

Bexbach

Ortsgruppe wählt neuen Vorstand

Die treibenden Kräfte in der Ortsgruppe Höcherberg/Bexbach.

Foto: Claudia Michel

Die Mitglieder der Ortsgruppe Höcherberg/Bexbach wählten Peter Michel zu ihrem neuen ersten Vorsitzenden. Nach 30 Jahren trat der bisherige Amtsinhaber Hans-Jürgen Schnöll nicht mehr zur Wahl an. Nachfolger Peter Michel bedankte sich bei Schnöll für dessen jahrzehntelanges Engagement und freut sich, dass Schnöll dem Gremium erhalten bleibt. Zweiter Vorsitzender ist Jörg Müller.