Das können Vertrauensleute
Von März an wählen die Beschäftigten ihre Vertrauensleute. Der Landesbezirk ruft zur Wahl auf – denn die Vertrauenskörper sind ein unverzichtbarer Teil gewerkschaftlicher Arbeit.
VertrauenswürdIGBCE: Das ist das Motto der Vertrauensleutewahlen (VL-Wahlen) 2024. Von 1. März bis zum 30. Juni sind die Beschäftigten aufgerufen, sich an diesen alle vier Jahre stattfindenden Wahlen zu beteiligen. Michael Päckert, der sie im Landesbezirk verantwortet, appelliert: „Nie waren die ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen so wichtig wie jetzt. Wir stehen vor der Transformation unserer gesamten Industrien. Jetzt geht es darum, mitzubestimmen und Gute Arbeit langfristig sicherzustellen.“
Für die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter vor Ort stellen die IGBCE und die zuständigen Bezirke umfangreiches Unterstützungsmaterial zur Verfügung wie Plakate, Social-Media-Kacheln, Werbematerialien und eine umfangreiche Website. „Wir als Landesbezirk werden die Wahlen dazu nutzen, die Arbeit der VL durchgehend zu stärken. Für all die anstehenden Herausforderungen in den Betrieben sind sie ein entscheidendes Bindeglied“, würdigt Gewerkschaftssekretär Päckert. „Mit ihrem sichtbaren Beitrag dazu, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu verbessern und Mitglieder zu gewinnen und zu binden, spielen sie für uns eine entscheidende Rolle in den Betrieben. Das wiederum wertet ihr Engagement auf und erhöht ihren Einfluss auf unsere IGBCE.“
Wir scheuen uns nicht davor, Themen offensiv anzupacken.
René Dillmann
„Wir scheuen uns nicht davor, Themen offensiv anzupacken“, beschreibt René Dillmann, der 13 Jahre lang Vorsitzender der VL der BASF SE war, sein Selbstverständnis. Altersbedingt übergab er seine Funktion nach Redaktionsschluss. „Es geht vor allem darum, die politischen Themen unserer Gewerkschaft im Betrieb zu vertreten.“ Der 65-Jährige ist stolz darauf, dass die VL im Unterschied zu den Betriebsräten freier agieren können. „Nicht alle von uns fanden die politische Neuregelung zur Leiharbeit in Ordnung“, nennt er zurückblickend ein konkretes Beispiel. Ebenso sei der Aufruf zur Großkundgebung zum Brückenstrompreis (Profil berichtete) maßgeblich von den gewerkschaftlichen VL ausgegangen. Für Dillmann ist es deshalb essenziell, dass das ehrenamtliche Engagement seiner Kolleginnen und Kollegen die IGBCE in ihren Strukturen mitprägen muss. „Wir sind nicht nur eine Organisation der Betriebsräte“, stellt er klar. Gerade deshalb brauche es eine VL-Präsenz bis in die höchsten IGBCE-Gremien. Dillmann selbst blickt beispielsweise auf seine Erfahrungen als Teil der Antragsberatungskommission bei den IGBCE-Kongressen zurück. „Ich habe nicht nur meine Gewerkschaft besser verstehen gelernt. Ich glaube auch, dass sich als Vertrauensperson die eigene Persönlichkeit weiterentwickelt. Schulungen, Netzwerke, das gegenseitige Lernen – das alles möchte ich nicht missen.“
Einer seiner möglichen Nachfolger ist Stephan Güldner, sein bisheriger Stellvertreter. „Wir müssen dringend die Revitalisierung der VL-Arbeit in der BASF und in der IGBCE weiter vorantreiben“, sagt er. Dazu gehöre, die Rolle der gewerkschaftlichen VL – historisch gewachsen gibt es im Ludwigshafener Chemiekonzern ebenfalls betriebliche VL – zu stärken. „Wir befinden uns in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Wer weiß, was das neue Jahr in seinen weltweiten Entwicklungen noch bringt. Gerade deshalb ist es wichtig, dass die gewerkschaftlichen Vertrauenspersonen die Themen und Positionen der IGBCE in die Breite tragen.“ Güldner, der bisher sechs Jahre lang mit Dillmann im Vorstand der VL-Leitung zusammengearbeitet hat, versteht sein Gremium ausdrücklich nicht nur als Sprachrohr des Betriebsrats. „Wir möchten alle dazu einladen, daran mitzuwirken“, sagt er und hat die auch in der BASF stattfindenden Wahlen der gewerkschaftlichen VL im Blick. „Es war noch nie so wichtig wie heute, sich zu solidarisieren.“
Mehr Infos gibt’s hier: vertrauensleutewahl.de