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Vor Ort: Hessen-Thüringen

Schenklengsfeld

600 bei Neujahrstreffen mit Vassiliadis und Ramelow

Volle Halle: Beim Neujahrstreffen des IGBCE-Bezirks Kassel kamen rund 600 Menschen zusammen.

Foto: Wolfgang Lenders

Großer Andrang beim Neujahrstreffen des IGBCE-Bezirks Kassel: Am 27. Januar füllten rund 600 Menschen die Großsporthalle in Schenklengsfeld – Mitglieder aus dem Bezirk, Helferinnen und Helfer sowie Gäste. Für den Landesbezirk Hessen-Thüringen war Leiterin Sabine Süpke vor Ort.

Hauptredner war der IGBCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis. Vor dem Hintergrund der vor Kurzem bekannt gewordenen Pläne von AfD-Politikern, Millionen Menschen aus Deutschland zu vertreiben, rief er die Versammelten dazu auf, für Demokratie und demokratische Freiheitsrechte einzustehen. Vassiliadis: „Wir haben viel zu verlieren. Wir kämpfen aber für das, was wir haben. Und für eine bessere Zukunft. Dafür gibt es Konzepte, Ideen und unsere IGBCE.“

Bei dem Treffen erhielt Michael Vassiliadis die höchste Auszeichnung des Bundes Deutscher Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine: Der Vorsitzende Bernd Stahl überreichte ihm die Urkunde über seine Ernennung zum Ehrenmitglied.

Das Treffen besuchten eine Reihe hochrangiger Politikerinnen und Politiker: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, die hessische Arbeitsministerin Heike Hofmann, die Landräte Torsten Warnecke vom Landkreis Hersfeld-Rotenburg und Reinhard Krebs, Landrat des Wartburgkreises.

In einem Grußwort ging Bodo Ramelow auf die Zukunft des Kali­berg­baus und seine Bedeutung für die Region ein. Er betonte den Zusammenhalt der Menschen in den Bundesländern Hessen und Thüringen. Er rief sie ebenfalls dazu auf, sich gegen rechts einzusetzen. „Diese Region ist eine starke Region. Die Menschen in der Region lassen sich nicht auseinanderdividieren. Und auch nicht gegeneinander ausspielen.“

Bei der Veranstaltung vollzog der Bezirk einen Generationenwechsel: Nachdem der langjährige Bezirksleiter Friedrich Nothhelfer – der in den Ruhestand geht – die einleitenden Worte gesprochen hatte, übergab er symbolisch die Schlüssel an seine Nachfolgerin Petra Hartwig, die seit Anfang Januar im Amt ist. Sie betonte, wie viel ihr persönlich diese Arbeit bedeutet. „Für mich ist der Bezirk Kassel etwas ganz Besonderes“, sagte sie in ihrer Rede. „Er verbindet wie kein anderer Tradition und Moderne. Die Branchenvielfalt ist einzigartig.“ Auch sie rief die Mitglieder dazu auf, sich politisch zu positionieren – etwa bei der Europawahl im Juni. „Geht wählen! Kein Fußbreit dem Faschismus!“

Während der Rede von Petra Hartwig präsentierten Jugendliche zwei bunte Schautafeln mit einer Botschaft gegen rechts, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der JAV-Konferenz des Landesbezirks im Januar gestaltet hatten.

Wiesbaden

Das wird 2024 wichtig

Viel steht in diesem Jahr im Landesbezirk Hessen-Thüringen an. Die größten Themen im Überblick.

Chemie-Tarifrunde: In den kommenden Monaten finden die Tarifverhandlungen für die chemische und die pharmazeutische Industrie statt, die zahlenmäßig größte Branche im Landesbezirk. Im Vorfeld wird die IGBCE die Forderungsempfehlung mit den Mitgliedern diskutieren und mit Aktionen vor den und während der Verhandlungsrunden Druck machen.

Organwahlen: In den Ortsgruppen werden in diesem Jahr die Vorstände neu gewählt, ebenso in den Vertrauenskörpern in den Betrieben. Das heißt: Kandidatinnen und Kandidaten finden, die bereit sind, sich für ihre Kolleginnen und Kollegen zu engagieren und frei werdende Posten in den Gremien zu übernehmen. Die IGBCE-Mitglieder auf die Wahlen aufmerksam machen. Im Nachhinein die neu gewählten Mitglieder schulen, damit sie fit sind für ihre Arbeit.

Landtagswahl in Thüringen: Die Wahl am 1. September ist kritisch für die Zukunft des Landes. Vom Ausgang hängt ab, wie die Industriepolitik gestaltet wird – und wie gut sich die Interessen der Beschäftigten vertreten lassen. Der IGBCE-Bezirk Thüringen wird die Wahl begleiten und Forderungen an eine künftige Landesregierung formulieren. Zum 24. August wird die IGBCE eine Industriepolitische Konferenz im Volkshaus in Sömmerda mit Vertreterinnen und Vertretern der demokratischen Parteien organisieren. Thema unter anderem: Standortsicherung.

Darmstadt

IGBCE diskutiert mit Studierenden

Die Studierenden im DGB-Haus.

Foto: Hochschule Darmstadt

Im Darmstädter Gewerkschaftshaus haben sich am 12. Dezember Studierende aus dem Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Darmstadt und Vertreterinnen und Vertreter der IGBCE getroffen. Ziel der Kooperationsveranstaltung war es, mit den Studierenden die vielfältigen Veränderungen und Herausforderungen der Arbeitswelt in Gegenwart und Zukunft zu diskutieren.
In praktischen Übungen setzten sich die Studierenden mit arbeitsweltlichen Szenarien auseinander. Was sind Kriterien von Guter Arbeit? Welche Bedeutung hat dieses Konzept im Wandel der Arbeitswelt? Welche Rolle spielen Unsicherheiten durch Digitalisierung sowie veränderte wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen? Mit Blick auf ihre Zukunft erkannten sie die Vor­teile tarifgebundener Unternehmen: eine im Schnitt kürzere Arbeitszeit, ein höherer Verdienst und bessere Arbeitsbedingungen.
Ins Leben gerufen haben die Kooperation Jürgen Glaser, bis Ende 2023 Bezirksleiter Darmstadt, und Dr. Tilmann Drebes von der Hochschule Darmstadt. Die IGBCE plant, auch künftig mit dem Fachbe­reich Wirtschaft zu kooperieren.

Rosenthal am Rennsteig

Rein in den Tarif

Die Beschäftigten von Mercer Holz in Rosenthal am Rennsteig wollen einen Tarifvertrag. Deshalb hat die IGBCE die Geschäftsführung aufgefordert, in Verhandlungen dazu einzutreten. Ein erstes Gespräch war für den 6. Februar geplant. Die zum Mercer-Konzern gehörende, bislang nicht tarifgebundene GmbH kümmert sich um Holzlogistik; die Beschäftigten in Rosenthal beliefern die dortige Papierfabrik, für die es einen Tarifvertrag gibt. „Die Kolleginnen und Kollegen sind Bestandteil der Wertschöpfungskette in der Papierproduktion“, sagt An­dreas Schmidt, Leiter des Bezirks Thüringen und für die Verhandlungen mit dem Unternehmen zuständig. Für Mercer Holz Rosenthal arbeiten rund 100 Beschäftigte. Schmidt: „Wir sind dort sehr gut organisiert. Das gibt uns die Stärke, nun einen Tarifvertrag durch­zu­setzen.“

Marburg

Büro gut angenommen

Vier Monate nach der Eröffnung des neuen Außenbüros am Standort Behringwerke in Marburg zieht der Bezirk Mittelhessen eine erste positive Bilanz: „Das Büro wird gut angenommen“, sagt Bezirksleiterin Anne Weinschenk. „Wir haben zahlreiche Gespräche mit unseren Mitgliedern am Standort geführt, gute Anregungen für unsere Arbeit erhalten und einer Reihe von Kolleginnen und Kollegen helfen können.“ Am Standort Behringwerke arbeiten etwa 7.000 Beschäftigte, unter anderem bei Unternehmen wie CSL Behring, GSK, Siemens Healthcare und Biontech.