Glasherstellung

Andree Simowski

Der 1.600-Grad-Mann

Eingeheizt: Wenn sich Andree Simowski die silberne Hitzeschutzjacke, Helm, Schutzbrille und dicke Handschuhe überstreift, wird es richtig, richtig heiß an seinem Arbeitsplatz. Der Industrie­schlosser arbeitet beim Glashersteller Pilkington in Gladbeck im Heißbereich direkt an der Schmelzwanne. Um eine gleichmäßige Temperatur von 1.600 Grad Celsius in der Glasschmelze sicherzustellen, reinigt der 53-Jährige beispielsweise regelmäßig die Düsen der mit Erdgas befeuerten Brenner. Und das im laufenden Betrieb. Denn eine Glaswanne lässt sich nicht einfach abschalten, sie läuft rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Nach einer halben Stunde Arbeit legt Andree eine sogenannte Hitzepause ein um sich abzukühlen, bevor er dann erneut an seine Arbeit zu den Brennern geht. In den beiden riesigen Glaswannen im Glad­becker Werk werden rund 1.500 Tonnen Flachglas pro Tag produziert für Wind­schutz­scheiben, Fensterscheiben oder Duschabtrennungen. Dafür benötigt der Standort jährlich ungefähr so viel Gas wie die Stadt Gladbeck in einem Jahr verbraucht.

Foto: Frank Rogner