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Vor Ort: Rheinland-Pfalz/Saarland

Magdeburg

Jugend: Starkes Miteinander

Gemeinsam unterwegs: Die Landesbezirkstruppe beim InOurMind-Festival.

Foto: Celina Mayer

Vier Tage lang trafen sich rund 500 junge Menschen aus ganz Deutschland zum InOurMind-­Festival (IOMF). Darunter stark vertreten war die IGBCE-Jugend aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland, zum Beispiel Christian Woldt; für ihn war es das inzwischen vierte IGBCE-Festival. „Endlich konnte ich wieder all die Leute treffen, die ich aufgrund der Pandemie lange nicht mehr gesehen hatte“, blickt er zurück.
Dabei lobt er die Anreise mit dem Zug: „Während wir sonst stundenlang im Bus saßen, konnten wir uns diesmal frei bewegen und es gab sogar ein eigenes Partyabteil. Das war eine super Einstimmung“, so der 25-jährige gelernte Stoffprüfer, der in der Feinkeramikbranche seine Ausbildung machte. Inzwischen ist er Physiotherapeut, legt aber Wert darauf, weiterhin Teil der IGBCE zu sein. „Ich mag das Miteinander und die vielen Aktivitäten wie die vom Bezirk geplante Exkursion nach Berlin, die mich sehr interessiert“, so Woldt.

Ideen für JAV-Aktionen

Ebenfalls die Branche gewechselt hat Zoe Dickhaut, die während des IOMF noch als Chemielaborantin bei der BASF arbeitete. Jetzt ist sie Referentin der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) sowie Jugend im Bezirk Mannheim und setzt die Jugendkampagne um, die sie in einem Festival-Workshop vorstellte. „Wir unterstützen Jugendvertreterinnen und -vertreter mit einem Handbuch, das viele Aktionsideen für den Einsatz im Betrieb parat hat“, empfiehlt die 24-Jährige. Es bestehe Handlungsbedarf: „Für viele junge Menschen verdichtet sich die Arbeit, weil Unternehmen Stellen nicht nachbesetzen oder keine Azubis mehr finden. Auf solche Entwicklungen gilt es, vor Ort aufmerksam zu machen.“
Celina Mayer, JAV-Vorsitzende bei Boehringer Ingelheim, lud ins „Ausbildungsuniversum“. Entsprechend war der Stand als Weltall dekoriert. „Wir wollten ein trockenes Thema anschaulich gestalten und die Leute neugierig machen“, erklärt die 25-Jährige. Inhaltlich ging es zum einen darum, Meinungen zu sammeln, was junge Menschen als die größte Belastung in der Ausbildung betrachten. Andererseits thematisierte das Landesbezirksteam verschiedene Lerntypen.

Positives Fazit

„Gute Location, keine weiten Fußwege, und das für einen schmalen Taler“, fasst Vinzenz Winter, Auszubildender zum Industriemechaniker bei Villeroy & Boch, zusammen. Immerhin würde der Besuch anderer Festivals schnell mal mehrere Hundert Euro kosten, weiß der 21-Jährige. Im Vergleich dazu seien die IGBCE-Angebote immer bezahlbar, vor allem die Ferienangebote der Fejo.

Bonn

Interessen von Frauen durchsetzen

Die Frauen, die an der Bildungsreise des Landesbezirks teilnahmen.

Foto: Jessica Rauch

Die Bildungsreise der Frauen in die „Bonner Republik“ machte klar: Wenn sich Frauen – ob in Politik oder im Job – für „ihre“ Themen einsetzen, dann ist dies oft der erste Schritt dazu, etwaige Missstände oder Ungerechtigkeiten zu beseitigen.
Christina Wolf, Vorsitzende der Vertrauensleute bei Finzelberg, Hersteller von Pflanzenextrakten für die Gesundheitsindustrie, weiß das mit am besten. Denn noch bevor das Bundesarbeitsgericht auf die Gleichstellung Teilzeitbeschäftigter (TZB) bei den Altersfreizeiten hinwies, brachte man dies bereits bei Finzelberg im Sinne der Arbeitnehmenden unter Dach und Fach. „Die Frauen wandten sich an unseren Betriebsrat und der handelte“, berichtet Wolf. Das geschah übrigens auch in einer anderen Angelegenheit zu Pandemiebeginn: Für die Teilzeitbeschäftigten mit Kindern im Homeschooling „fanden wir sehr schnelle, gute Lösungen. Das galt selbst dort, wo Arbeitsplätze vor Corona gar nicht für mobiles Arbeiten vorgesehen waren“, so die Gewerkschafterin. Bei aktuell 100 Prozent Frauenanteil der in Teilzeit Beschäftigten ist das eine Lösung, von der vor allem die Frauen klar profitieren.
„Das Beispiel Finzelberg zeigt: Die weibliche Perspektive muss vermehrt in betriebliche Entscheidungen einfließen“, motiviert Jessica Rauch, Landes­bezirks­frauen­sekretärin, ihre Kolleginnen vor allem dazu, 2024 bei den Vertrauensleutewahlen zu kandidieren.

Frankenthal/Limburgerhof

Kinoeinladung für Frauen und Ältere

Kamen gut an, die Kinoeinladungen.

Foto: Suna Aydin

Sowohl der Ludwigshafener Arbeitskreis Senioren als auch der Bezirks­frauen­ausschuss (BFA) luden ihre Mitglieder ins Kino ein. Rund 100 Seniorinnen und Senioren sowie 300 Frauen folgten der Einladung. Die älteren Mitglieder vergnügten sich bei „Ich war noch niemals in New York“ im Frankenthaler Lux-Kino, die Frauen sahen sich an zwei Abenden „Call Jane“ im Capitol-Lichtspiel-Theater in Limburgerhof an. In dem Film, der auf einer wahren Geschichte beruht, geht es um Schwangerschaftsabbrüche in den Siebzigerjahren. Die Thematik hatte der BFA bewusst ausgewählt, weil sich das Gremium hiermit besonders beschäftigt.

Höhr-Grenzhausen

Abschluss erzielt

Foto: David Deininger

Für die Beschäftigten in der Feuerfest- und Säureschutzindustrie haben IGBCE und IG BAU einen neuen Entgelttarifvertrag verhandelt. Dabei unterstützten ganz wesentlich rund 130 Mitglieder (Foto). Sie waren extra zur zweiten Tarifverhandlung angereist und stellten klar, warum ihre Forderungen berechtigt und alles andere als „toxisch“ sind, wie es die Arbeitgeber noch nach der ersten Verhandlungsrunde darstellten. Die jetzt erzielte Einigung umfasst insgesamt vier Stufen, in denen Entgelte und Tabellenbeträge steigen sowie Inflationsausgleichprämien (IAP) im Gesamtwert von 2.000 Euro (Auszubildende: 1.000 Euro) vereinbart sind. In der Vergütungsstufe E6/2 entspricht das Ergebnis einem Plus von mehr als zehn Prozent zuzüglich IAP.