Clever und angesagt
Ob gedruckt oder digital: Wer ein Haushaltsbuch führt, hat oftmals schon nach kurzer Zeit eine bessere Übersicht über seine Ausgaben – und entdeckt mögliches Sparpotenzial.
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Benzin, Strom, Gas, Lebensmittel – viele wichtige Dienstleistungen und Waren sind in den vergangenen Monaten sehr viel teurer geworden. Umso mehr lohnt es sich, die eigenen Finanzen genauestens im Blick zu behalten. Der wohl klassischste Helfer hierbei ist das Haushaltsbuch.
Ein Haushaltsbuch? Irgendwie klingt das spießig, fantasielos und uncool. Doch in wirtschaftlich angespannten Zeiten sieht man das schnell anders, schließlich geht es um eine ernste Sache – ums eigene Geld.
Für Sylvia Groh, Expertin für Budgetplanung und Entschuldung bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, steht fest: „Das Haushaltsbuch ist die einzige Möglichkeit, herauszufinden, wohin das Geld geht.“ Dabei stört sich die Fachfrau nicht an der altbackenen Bezeichnung. „Man kann es auch Budgetplaner oder Money-Diary nennen. Wichtig ist, dass man sich einen Überblick über die Haushaltsfinanzen verschafft – und dabei auch so manchen versteckten Ausgaben auf die Spur kommt.“ Viele Menschen würden häufig erst bei einer regelmäßigen Buchführung erkennen, wie viel sie für die sogenannte Außer-Haus-Verpflegung ausgeben. „Hier ein Coffee to go, dort ein belegtes Brötchen – kleine Beträge, die auf den ersten Blick nicht ins Gewicht fallen“, sagt Groh.
„Der genaue Überblick ist am Ende eine gute Hilfe, um sinnvolle finanzielle Entscheidungen zu treffen. Auch, wenn es um eine größere Anschaffung geht – und die Frage geklärt werden muss, ob man sich eine Ratenzahlung überhaupt leisten kann“, sagt die Verbraucherschützerin. Sie empfiehlt die Buchführung in fünf Schritten (siehe unten). Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob das Haushaltsbuch auf Papier oder per App geführt wird. Groh: „Hauptsache, man ist diszipliniert.“ Zehn bis fünfzehn Minuten sollte man täglich einplanen, um die Datenerfassung auf dem aktuellen Stand zu halten.
Dem Euro digital auf der Spur bleiben
Wer seine Einnahmen und Ausgaben per Smartphone trackt, nutzt gleich mehrere Vorteile. Zum einen lassen sich die Einkäufe direkt im Supermarkt in die App eintragen oder in manchen Fällen sogar gleich vom Kassenbon abfotografieren. Zum anderen hilft eine Software beim Analysieren und Planen – zum Beispiel mit diversen Statistiken.
Und wie sieht es beim Thema Datenschutz aus? „Bei Apps sollte man generell darauf achten, welche Daten gesammelt werden und wo der dazugehörige Server steht“, rät Verbraucherschützerin Groh. Das gelte auch für die Anwendersoftware für Haushaltsbücher.
Ein Tipp zum Schluss: Neben dem Haushaltsbuch hilft dir auch der simple Einkaufszettel beim Sparen. Denn wer sich im Supermarkt auf die Waren konzentriert, die wirklich nötig sind, packt sich den Einkaufswagen nicht übervoll.