So war der 1. Mai
Fahnen, Transparente und kreative Ideen: Bei zahlreichen Kundgebungen im Landesbezirk Hessen-Thüringen haben IGBCE-Mitglieder demonstriert. Für Zusammenhalt unter den Beschäftigten.
Am Tag der Arbeit sind in vielen Orten in Hessen und Thüringen Gewerkschaftsmitglieder auf die Straße gegangen und haben für die Werte gewerkschaftlicher Arbeit demonstriert. Zum Beispiel in Frankfurt am Main, Darmstadt, Hanau, Kassel, Heringen, Bad Hersfeld, an der Staumauer des Edersees, in Erfurt, Saalfeld, Gera, Jena und Altenburg. Das Motto der vom DGB organisierten Kundgebungen war in diesem Jahr „Ungebrochen solidarisch“.
Inhaltlich ging es unter anderem um die Forderung nach einem funktionierenden Tarifvertragssystem und Möglichkeiten, es zu stützen. Zum Beispiel, indem öffentliche Aufträge an die Zahlung von Tariflöhnen gebunden werden. Weiteres Thema war der Schutz der Arbeitsplätze bei der Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft
Mit Sonnenschein wurden die Teilnehmer*innen der DGB-Maikundgebung in Erfurt belohnt. Dort stand Elisabeth Straube, IGBCE-Mitglied und Betriebsratsvorsitzende beim Chiphersteller X‑FAB, auf der Bühne und diskutierte mit Mario in der Au, IG-Metall-Mitglied und Betriebsratsvorsitzender bei Siemens Energy, über die Wichtigkeit von Tarifverträgen und gewerkschaftlicher Arbeit. Beide waren sich einig, dass Tarifverträge unverzichtbar sind, um eine effektive Betriebsratsarbeit zu ermöglichen.
40 Stunden sind zu viel Elisabeth Straube sprach sich für Langzeitarbeitskonten aus, auf denen Beschäftigte geleistete Arbeitszeit ansparen können, um sie später gegen Freizeit zu tauschen. „Die Arbeitgeber müssen darauf kommen, dass es nicht mehr funktioniert mit den 40 Stunden in der Woche.“ Eine der größten DGB-Kundgebungen war in Frankfurt. Hier versammelten sich am Römerberg rund 5.000 Menschen. In Darmstadt demonstrierten Tausende auf dem Karolinenplatz. Flávio Plösch, Vorsitzender des Darmstädter Bezirksjugendausschusses, stand auf der Bühne. Sein Thema: bezahlbarer Wohnraum.
Auf den Königsplatz in Kassel kamen zum Tag der Arbeit etwa 2.500 Menschen. Hier war der Bezirksjugendausschuss Kassel mit großen Pappfiguren vor Ort, die die Kolleg*innen der unterschiedlichen Branchen repräsentierten. Insgesamt waren in Hessen und in Thüringen zu den DGB-Kundgebungen mehr als 21.000 Menschen gekommen.
Bei der Kundgebung der IGBCE in Heringen unterstrich der Kasseler IGBCE-Bezirksleiter Friedrich Nothhelfer die Bedeutung gewerkschaftlicher Forderungen, etwa in der Tarifpolitik und im Kampf gegen die Auswirkungen der Inflation.
Viel Engagement in der Fläche Mitunter ging es auch um ganz konkrete Entwicklungen vor Ort. Bei der Kundgebung in Friedberg etwa berichtete Arif Tantürk, Betriebsratsvorsitzender beim Spezialpapierhersteller Glatfelter in Nidda-Ober-Schmitten, von den aktuellen Entwicklungen in seinem Betrieb, der von der Schließung bedroht ist. Er appellierte an alle Beteiligten, eine Lösung für die Zukunft des Betriebs zu finden: „Wir sind willens, diesen Standort weiter zu betreiben“, bekräftigte er.