Der 1. Mai im Landesbezirk
Unter dem Motto „Ungebrochen solidarisch“ nahmen im Landesbezirk rund 20.000 Menschen in 40 Städten an den Kundgebungen und Veranstaltungen zum Tag der Arbeit teil.
In genau 40 Städten in Baden-Württemberg hieß es am 1. Mai: „Ungebrochen solidarisch.“ Neben den zuvor stattgefundenen Diskussionsveranstaltungen und Kundgebungen riefen die Gewerkschaften zu einer Vielzahl von Veranstaltungen am Feiertag auf. Insgesamt nahmen rund 20.000 Menschen teil.
Bezirk Stuttgart
In Sindelfingen verurteilte die IGBCE den geplanten Stellenabbau bei Schill + Seilacher (S+S, Bericht auf der nächsten Seite). „S+S wirbt mit zukunftsorientierten, innovativen Lösungen von höchster Qualität: zeitnah, bedarfsgerecht, kompetent und mit langjähriger Erfahrung und innovativer Technologie“, zitierte Landesbezirksleiterin Catharina Clay die Unternehmenswebsite. „Aktuell sind sie aber in der Presse, weil sie teurere Rohstoff- und Transportkosten mit Personalabbau auffangen wollen. 100 Kolleginnen und Kollegen sollen steigende Kosten bezahlen, indem sie rausfliegen, wenn es geht, freiwillig. Und die 300, die bleiben dürfen, sollen bezahlen durch Verzichte auf tarifliche Leistungen. Ich frage euch: Ist das Zukunftsgestaltung? Ist das innovativ?“, kritisierte sie die Pläne scharf.
Bezirk Freiburg
Zur Hauptkundgebung in Freiburg kamen 2.500 Menschen. Dort hob der Vorsitzende des DGB Baden-Württemberg, Kai Burmeister, die Rolle der Gewerkschaften bei der Sicherung von Einkommen angesichts der Inflation hervor: „Seit Jahresbeginn sind im Land mehr als 20.000 Beschäftigte in eine DGB-Gewerkschaft eingetreten. Tarifverträge, betriebliche Mitbestimmung, selbstbestimmte Arbeitszeiten: Damit treffen wir den Nerv der Zeit.“
In Rheinfelden wich die IGBCE für ihre Kundgebung wetterbedingt in den Bürgersaal des Rathauses aus. Dennoch konnten Rednerin Lara Rehermann, neue Gewerkschaftssekretärin im Bezirk, und ihr Team rund 200 Gäste begrüßen.
Bezirk Mannheim
Rund 1.200 Teilnehmende kamen zur 1.-Mai-Veranstaltung am Marktplatz. Im Vorfeld war am Gewerkschaftshaus der traditionell gut besuchte Demonstrationszug gestartet. Verdi-Gesundheitsexpertin und Hauptrednerin Sylvia Bühler forderte „eine Reform, die zu einer besseren Versorgung führt, und zwar flächendeckend“. Besonderes Highlight war ein Bühnenstück der DGB-Jugend über die gesellschaftliche Situation.
Bezirk Karlsruhe
Bei vielen Gesprächen am gut besuchten Marktplatz erinnerte Bezirksleiter Karsten Rehbein an die gewerkschaftlichen Erfolge wie Fünftagewoche, Arbeits- und Kündigungsschutz sowie die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. „Errungenschaften, die Gewerkschaften mit starken Kolleg*innen erreichten, die sich zusammenschlossen. An einem solchen Punkt sind wir heute wieder: beim demografischen Wandel, bei künstlicher Intelligenz und einer klimafreundlichen Industrie, die gute Arbeitsplätze vorhält. Deshalb brauchen wir mehr denn je starke Gewerkschaften.“
Bezirk Ulm
Neben Biberach und Göppingen zeigten Gewerkschafter*innen aus dem Bezirk Ulm auf dem Marienplatz in Ravensburg Flagge. Trotz hier ebenfalls widrigen Wetters blickt das Team auf viele gute Gespräche mit rund 100 Gästen zurück. Thema Nummer eins waren dabei die Vorgänge bei der geplanten Standortschließung des Dämmstoffherstellers Armacell in Leutkirch (Profil berichtete).
Fünftagewoche, Arbeits- und Kündigungsschutz sowie die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. „Errungenschaften, die Gewerkschaften mit starken Kolleg*innen erreichten, die sich zusammenschlossen. An einem solchen Punkt sind wir heute wieder: beim demografischen Wandel, bei künstlicher Intelligenz und einer klimafreundlichen Industrie, die gute Arbeitsplätze vorhält. Deshalb brauchen wir mehr denn je starke Gewerkschaften.“