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Vor Ort: Hessen-Thüringen
Göttingen/Kassel
Abschluss bei K+S
Eine durchschnittliche Einkommenserhöhung um 8,5 Prozent erhalten die 10.000 Beschäftigten beim Bergbauunternehmen K+S, außerdem zwei Einmalzahlungen, 3.000 Euro im März 2023 und 1.700 Euro im März 2024. Das hat die IGBCE mit dem Arbeitgeber vereinbart.
Das Entgelt erhöht sich um einen Sockelbetrag von 200 Euro zum 1. April 2023 und zum 1. April 2024 um weitere zwei Prozent. Zusätzlich hat die IGBCE durchgesetzt, dass die Ausbildungsvergütungen ab dem ersten Lehrjahr auf einen vierstelligen Betrag steigen und Azubis Einmalzahlungen in Höhe von 1.500 Euro netto in zwei Raten erhalten. Der Tarifvertrag läuft bis Ende 2024.
„Wir haben ein gutes Gesamtpaket vereinbart, mit dem die Beschäftigten ihren Anteil am Erfolg des Unternehmens erhalten“, sagt IGBCE-Verhandlungsführer Moritz Hautmann. „Das konnten wir nur erreichen, weil die Beschäftigten bereit waren, für den Abschluss zu streiten.“
Schenklengsfeld
500 bei Neujahrstreffen
Birgit Biermann vom geschäftsführenden Hauptvorstand der IGBCE war Hauptrednerin beim traditionellen Neujahrstreffen des Bezirks Kassel. Rund 500 Teilnehmer*innen kamen dazu am 21. Januar nach Schenklengsfeld. In ihrer Rede ging Birgit Biermann auf die Kampagne „Zeitenwende gestalten“ ein. Zur Gestaltung der rasant voranschreitenden Transformation forderte sie: „Die Betriebe müssen die Arbeitnehmer*innen mitnehmen.“ Es gelte, sie zum Beispiel für neue Berufsfelder zu qualifizieren.
Wiesbaden
Tarifabschluss KVI
Seit März 2023 verdienen die Beschäftigten in der Kunststoffindustrie in Hessen 100 Euro mehr im Monat. Auszubildende erhalten eine dauerhafte Steigerung von 50 Euro pro Monat. Das hat die IGBCE Ende Februar mit den Arbeitgebern vereinbart. Vorangegangen waren intensive, zum Teil sehr komplizierte Verhandlungen. Zudem steigen zum 1. Mai 2024 die Entgelte um drei Prozent, Auszubildendenvergütungen um weitere 50 Euro pro Monat. Die Arbeitgeber zahlen Tarifbeschäftigten eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 3.000 Euro, Azubis 1.000 Euro, die jeweils zur Hälfte bis Ende März 2023 und März 2024 fällig wird. Für Januar und Februar dieses Jahres erhalten Tarifbeschäftigte rückwirkend 75 Euro pro Monat, Azubis 25 Euro. Der Tarifvertrag läuft bis Ende 2024.
„Ziel der Tarifkommission war es, angesichts der derzeitigen Inflation insbesondere niedrige Einkommensstufen zu entlasten. Das ist durch den tabellenwirksamen Festbetrag, der ab März gezahlt wird, gelungen“, sagt IGBCE-Verhandlungsführer Philipp Mundt. „Die Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro hilft zudem allen Beschäftigten, die aktuellen Mehrbelastungen auszugleichen. Eine weitere dauerhafte Steigerung bringt die zweite Entgelterhöhung um drei Prozent im kommenden Jahr.“ IGBCE und Arbeitgeber haben zudem vereinbart, dass auch Teilzeitbeschäftigte Anspruch auf Altersfreizeit haben. Die bisherige Vereinbarung zu gemeinsamen Sozialpartnerveranstaltungen wurde verlängert, um das Bewusstsein für die Vorteile einer Tarifbindung auf beiden Seiten zu stärken.
Beschäftigte arbeiten etwa in den Betrieben, in denen der Kunststofftarifvertrag gilt.
Wiesbaden/Nordhausen
Gleichberechtigung!
Zum Frauentag am 8. März haben IGBCE-Vertrauensleute und Betriebsräte im gesamten Landesbezirk mit Veranstaltungen und Aktionen auf das Thema Gleichstellung aufmerksam gemacht. So etwa bei Schachtbau Nordhausen (Foto): Erstmalig haben sich dort rund 100 Frauen getroffen. Edith Carl, Vorsitzende des Thüringer Bezirksfrauenausschusses, und Bezirksleiter Andreas Schmidt stellten die „Charta der Gleichstellung“ vor und forderten das Unternehmen auf, sie zu unterzeichnen. Gespräche hierzu sind für Mitte des Jahres geplant.
Nidda
Rettet Glatfelter!
Schock für rund 200 Beschäftigte bei Glatfelter: Die Zukunft der Papierfabrik ist akut gefährdet. Wenn sich kein Käufer findet, will der Konzern laut Betriebsrat den Standort schließen. Gewerkschaft und Betriebsrat wollen für den Erhalt kämpfen – und fordern bei einer Schließung faire Abfindungen. „Wir lassen uns auf keinen faulen Kompromiss ein“, sagt IGBCE-Betriebsbetreuerin Astrid Rasner. „Wenn das Werk verkauft wird, muss sicher sein, dass der Käufer es langfristig weiterführt.“